Habt ihr auch manchmal das Gefühl, von Überforderung im Supermarkt? Meterlange Regale und unzählige Gänge um dich herum und die Auswahl ist einfach erdrückend. Welche Milch soll ich nur nehmen, welcher Käse schmeckt am besten und welches Gemüse ist am vitaminreichsten? Dann noch der Zeitdruck in der Mittagspause oder nach der Arbeit. Bewusster einkaufen sieht für mich anders aus.
Bewusster Einkaufen – auf Herkunft von Obst und Gemüse achten
Nachdem ich vor kurzem den TV-Beitrag “Europas dreckige Ernte” gesehen habe, wurde mir wieder einmal bewusst, dass wir nicht genug auf die Herkunft unserer Produkte achten. “Geiz ist geil” – das gilt leider auch bei unseren Lebensmitteln. Dinge die wir täglich unserem Körper zuführen und die wohltuend mit ihren Vitaminen und Nährstoffen für unseren Körper sein sollen. Wir kaufen günstig in den Discountern oder Supermärkten und achten nicht darauf, wo unsere Produkte her kommen. Spanien, Italien oder Neuseeland. Wir sind es gewohnt das ganze Jahr über mit der Vielfalt an Obst und Gemüse versorgt zu sein. Erdbeeren im Frühjahr oder sogar im Winter, Tropische Früchte und auch Äpfel stehen das ganze Jahr in den Regalen. In riesigen Gewächshäusern wird das Obst und Gemüse angebaut. Bearbeitet mit Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, welche nicht förderlich für unsere Gesundheit sind. Von den Arbeitsbedingungen mal abgesehen. Aber das wird in dem TV-Beitrag ausführlich beschrieben.
Bio, FairTrade und Regional gegen Massenware beim Discounter
Nach diesem Beitrag machte ich mir einige Gedanken über mein Einkaufsverhalten. Ich kaufe so weit wie möglich regionale oder deutsche Produkte. Auch kaufe ich oft Bio Lebensmittel ein oder bei einigen Produkten schaue ich auch nach dem FairTrade Siegel. Es gibt leider nicht immer alles aus der Heimat im Supermarkt zu kaufen. Also dachte ich, warum dann nicht wenigstens Produkte aus Europa, die nicht einen ganz so langen Weg hinter sich haben?! Meist greife ich auch hier zu Bio Produkten. Aber nach diesem Beitrag habe ich mich entschieden, dass ich von nun an Verzicht üben werde, sollte ich Obst oder Gemüse nicht regional oder aus Deutschland bekommen.
Aber nicht nur die Herkunft ist für ein bewussteres Einkaufen wichtig, sondern auch die Vermeidung von Verpackungsmüll oder zu viel einzukaufen und somit Lebensmittel entsorgen zu müssen. Ich habe für euch ein paar nützliche Tipps zusammengestellt, mit denen ihr es schafft bewusster einzukaufen und zu essen.
Bewusster auf Plastik und Konserven verzichten, wenn auch nur in kleinen Schritten
Bei Konserven, Wasser oder auch beim Joghurt, solltet ihr öfter mal zu Glas greifen. Plastikverapackungen können Weichmacher enthalten, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Gerade bei Mineralwasser ist es besser auf die gute alte Glasflasche zu setzen. Sind euch die Kisten zu schwer, könnt ihr euch bei diversen Lieferservices die Kisten gleich in die Wohnung bringen lassen. Außerdem sollte man eher auf lose Ware zurückgreifen. Wenn man die Preise vergleicht, ist das lose Obst und Gemüse oft billiger als eingeschweißte Waren.
Qualität von Quantität – damit kannst du bewusster Lebensmittelverschwendung vorbeugen
Genuss beim Essen setzt auch eine gute Qualität voraus. Ein Stück Fleisch vom Metzger hat eine wesentlich bessere Qualität. Ist euch schon mal aufgefallen, dass beim Fleisch vom Discounter oft eine Menge Wasser austritt? Das schmälert die Menge erheblich. Bei frischem Obst und Gemüse, solltet ihr lieber 2 oder sogar 3 mal pro Woche einkaufen gehen, anstatt abgepackte Ware zu kaufen. So bekommt ihr viel mehr Qualität für eure Geld und keine Ware, die nach wenigen Tagen einfach nicht mehr frisch schmeckt und vielleicht im Mülleimer landet. Damit kannst du Verpackungsmüll und auch Lebensmittelverschwendung vorbeugen.
Studiere die Zutatenliste genau – bewusster auf Zusatzstoffe verzichten
Achte beim Einkaufen auf die Zutatenlisten. Bei einem Clean Eating Konzept werden beispielsweise nur Lebensmittel verwendet, die nicht mehr als 5 Zutaten aufweisen. Acht genau darauf, was in den Listen steht und lasse Lebensmittel lieber im Regal, wenn du nicht alles identifizieren kannst. Denn mit deinem Essen nimmst du die Guten und die Schlechten Dinge auf und dein Körper verwertet diese. Versteckter Zucker, Aromen, Geschmacksverstäker und sogar das viel gefürchtete Glutamat, welches versteckt als Hefeextrakt auf den Listen auftaucht, sollten dich dazu bringen, die Ware nicht in den Einkaufskorb zu legen. Nimm dir lieber etwas Zeit und bereite einfache Dinge, wie Pesto, Curry Paste oder Gemüsebrühe selbst zu und friere den Vorrat ein. So hast du immer etwas griffbereit und du weißt genau welche guten Zutaten sich darin befinden.
Saisonal und Regional einkaufen – im Besten Fall Bioprodukte
Aufgrund der in dem Beitrag beschriebenen Situation, sollten wir vermehrt auf die Herkunft der Lebensmittel achten. Regional angebaute Erzeugnisse helfen dabei, regionale Strukturen zu stabilisieren und die Landwirtschaft in der Region anzukurbeln. Greift man dabei noch auf Bioprodukte zurück, tut man etwas für Gesundheit, Umwelt und das Tierwohl. Bei Bioprodukten wird auf schädliche Zusätze verzichtet und außerdem darauf geachtet, dass recyclingfähige oder abbaubare Rohstoffe zur Verwendung kommen.
Eine weitere Möglichkeit ist, Produkte aus fairem Handel zu kaufen. Fair gehandelte Waren stehen für gerechte Preise, langfristige Liefer- und Abnahmeverträge und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Wer diese Produkte kauft, hilft Menschen und unterstützt den sozialen und gerechten Handel.
Wer gut plant, kann günstig und bewusster einkaufen
Mache dir einen Plan für die nächsten Tage. Was willst du kochen? Welche Lebensmittel benötigst du dazu? Was ist der optimale Vorrat an täglichen Lebensmitteln um die nächsten Tage zu überleben? Um im Supermarkt nicht vom Plan abzuschweifen und zu viel einzukaufen, schreibst du dir am besten eine Einkaufsliste. Oft kaufen wir aus dem Bauch heraus irgendwelche Dinge, die wir eigentlich nicht brauchen. Langsam fällt der Vorratsschrank an überzuquellen und auch das Gemüsefach hält ein paar Tage später die eine oder andere Überraschung bereit. Ist dein Vorratsschrank überfüllt, versuche erst mal ein paar Dinge in deiner Essensplanung zu berücksichtigen und aufzubrauchen. Lebensmittelverschwendung ist wirklich ein großes Thema in unserer Gesellschaft. Ich gehe lieber mehrmals wöchentlich einkaufen und habe dann frische Lebensmittel zu Hause.
Gesunde und ausgewogene Ernährung beginnt beim Einkaufen
Ich finde dass es zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung gehört, bewusster einzukaufen und auch zu essen. Herkunft, Qualität und Nachhaltigkeit spielen dabei eine wichtige Rolle. Seit einiger Zeit versuche ich noch mehr darauf zu achten. Leider gibt es bei mir in der Nähe keinen Bauernhof, sonst würde ich sicher dort einkaufen gehen. Aber die Bioläden in der Nähe haben eine super Auswahl und auf dem Markt bekommt man auch immer saisonale und regionale Produkte. Mittlerweile baue ich viele Sachen auch zu Hause an. Gurken, Zucchini, Paprika, Tomaten und diverse Kräuter werden in meinem kleinen Garten oder auf der Terrasse angebaut. Jetzt im Urlaub werde ich mich in das Wintergärtnern einarbeiten, denn ich möchte im Winter auch gerne Tomaten, Gurke und andere Gemüsesorten zu Hause anbauen. Im Gewächshaus oder sogar in meiner Küche. Ich freu mich schon auf diese Herausforderung und werde euch gerne damit auf dem Laufenden halten.
Ich habe euch hier einen einen Saisonkalender für Obst und Gemüse verlinkt. Damit könnt ihr genau sehen, welche Obst- und Gemüsesorten gerade regional verfügbar sind. Ich glaube das man mit dieser Auswahl sehr gut überleben kann. Vielleicht gehört ein kleines bisschen Verzicht auch dazu. Aber wenn du gerne Heidelbeeren isst, kannst du diese auch für den Winter einfrieren. Das kannst du mit ganz vielen Obst und Gemüse Sorten machen. So hat in deinem Gefrierfach immer alles Saison.
Wie stehst du zum Thema Einkauf?
Kaufst du Regionale oder Bioprodukte? Oder bist du eher ein Schnäppchenjäger?
Ich freue mich auf deinen Kommentar!