[Dieser Beitrag enthält *Affiliate Links]
Bei mir gibt es heute ein Thema abseits von Multiple Sklerose und Ernährung bei MS. Ich möchte mir dir über Kooperationen sprechen und warum sie so wichtig für uns Blogger sind. Warum mir Ehrlichkeit und Transparenz wichtig ist und warum das Gesetz einen manchmal zwingt, Beiträge als Werbung zu kennzeichnen, auch wenn ich kein Geld oder eine Gegenleistung dafür erhalte.
Warum ich diesen Beitrag schreibe? Um dir zu zeigen, was eine Kooperation für einen Blog bedeutet, wie eine Kooperation abläuft und dass man durch Kooperationen nicht reich wird. Warum Kooperationen nicht nur ein bisschen bezahlte Werbung sind, sondern dass auch viel Arbeit dahinter steckt und auch viele rechtliche Dinge zu beachten sind.
In den letzten Monaten habe ich festgestellt, dass gerade in den sozialen Netzwerken Beiträge, die mit *Werbung/Kooperation gekennzeichnet sind, nicht mehr so häufig aufgerufen oder geliked werden. Was ich ehrlich gesagt sehr schade finde. Ich möchte nun etwas Licht in den Dschungel der Werbung und der Kooperationen bringen und hoffe, dass du dem Ganzen nicht mehr so skeptisch gegenüber stehst.
Leider werden, mit Werbung markierte Beiträge oft nicht gelesen.
Als ich vor über 2 Jahren mit dem Bloggen über Multiple Sklerose anfing, war nicht der erste Gedanke mit dem Bloggen Geld zu verdienen, sondern Menschen zu helfen, Mut zu machen und die Angst vor der Krankheit mit den 1.000 Gesichtern zu nehmen. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man die ersten Angebote erhält und sich Gedanken machen muss, wie es weiter gehen soll. Will ich das Ganze mehr oder weniger nebenbei laufen lassen? Oder möchte ich mein Herzblut hinein stecken und den Blog groß machen und mehr Menschen erreichen? Wenn man sich für den Schritt entscheidet, einen Blog groß zu machen, muss man investieren! Ein neues Layout, Grafiker oder Programmierer, rechtssichere Datenschutzbestimmungen und Impressum, Umsetzen der DSGVO, Versicherungen, Sicherheitssysteme für E-Mail und Website und vieles mehr. Aber jetzt kommt das, was du sicher nicht wusstest – es kostet einen Haufen Geld einen Blog zu unterhalten!
Die Kosten für einen semi professionellen Blog belaufen sich auf ca. 300-400 Euro pro Jahr, allein für das oben genannte. Es kommt auch immer darauf an, wie viel du selbst machen kannst. Hinzu kommen noch die eigene Arbeitszeit, Workshops, Fahrtkosten, Bücher, Soft- und Hardware und noch einiges mehr. Einen Blog zu unterhalten ist also ein teures Hobby.

Bloggen ist mehr als nur Beiträge schreiben und Fotos posten.
Ein Blog über Multiple Sklerose ist sicher eine Nische und findet nicht so viele Leser, wie beispielsweise ein Blog über Fashion, Reisen oder Kochen. Ein ein Blog über MS interessiert nur eine handvoll Menschen, die entweder selbst betroffen sind oder die Angehörige oder enge Freunde haben, die mit dieser Krankheit leben. Daher ist es so wichtig, diese handvoll Menschen zu erreichen, abzuholen und zu binden. Und das nicht nur, um die Reichweite zu erhöhen, sondern auch um mehr Aufklärungsarbeit zu leisten und den Menschen zu zeigen, was es bedeutet eine chronische Erkrankung zu haben. All die Arbeit, die ich Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat in diesen Blog stecke soll nicht umsonst sein.
Bereits nach einem Jahr bloggen erhielt ich die ersten Kooperationsanfragen. Oft waren die Bedingungen an verstecke Werbung gebunden oder mir wurde ein Produkt angeboten, das in keinster Weise zu mir oder meinem Blog gepasst hat. Diese Kooperationen habe ich sofort abgelehnt. Bei meinen Kooperationen möchte ich meine ehrliche Meinung äußern dürfen und Produkte oder Dienstleistungen testen, bevor ich eine Kooperation endgültig zusage. Dieser Blog ist persönlich und authentisch und mir liegt sehr viel daran, dir gegenüber ehrlich zu sein, denn nur dann kann ich ein Produkt mit gutem Gewissen empfehlen. Ich empfehle dir also nur etwas, mit dem ich mich identifizieren kann und von dem ich überzeugt bin. Nur damit kann man einen wirklich authentischen Blog schreiben.
Die von mir erstellten Artikel entsprechen 100% meiner Meinung und werden nicht durch den Auftraggeber beeinflusst.
Meine erste richtige Kooperation habe ich mit Robert von naturalie auf die Beine gestellt. Wie ich auch in meinem Beitrag geschrieben haben, war ich sehr beeindruckt von der Offenheit, die Robert mir entgegen brachte. Wir haben uns schnell auf ein passendes Konzept verständigt, jedoch wollte ich natürlich erst einmal testen, was ich dort bewerbe. Robert hat mir die Produkte kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Nach 3 Monaten war klar, die Produkte haben mich überzeugt – und auch die Geschichte von Josis & Robert. Ich und mein Partner nehmen viele Produkte von naturalie regelmäßig und daher habe ich mit Robert eine Affiliate Kooperation vereinbart. Wenn ihr die Produkte bei naturalie* über meinen Blog kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keine Mehrkosten, da kannst du dir sicher sein!
Mir dieser Kooperation habe ich bis heute (innerhalb von 8 Monate) gerade einmal 50 Euro verdient. Und diesen Betrag muss ich noch versteuern. Man verdient also wirklich nicht viel und deckt nur einen klitzekleinen Teil der Kosten. Aber alles was ich hier verdiene fließt derzeit auch wieder zu 100% zurück in den Blog, denn ich möchte hier noch viel Aufbauarbeit leisten und den Blog weiter Groß machen.
Zu einer Kooperation gehört mehr als nur Produkte zu testen und weiter empfehlen.
Natürlich gab es seit dem noch ein paar weitere Kooperationen. Auch hier kann ich euch sagen, dass ich viel Arbeit in diese Kooperationen gesteckt habe. Ein erstes telefonisches Kennenlernen, Themen sammeln und festlegen, Angebot schreiben, Vertrag aushandeln, evtl. noch einmal telefonieren – all das geht zu Lasten meiner Freizeit und wird nicht bezahlt. Und da können schon mal ein paar Stunden zusammen kommen. Für mich ist das Arbeit, die ich neben meinem Job, Studium und meinem Ehrenamt leiste. Allerdings macht es mir sehr viel Spaß und es freut mich zu sehen, wie groß die Resonanz zu Artikeln oder Beiträgen auf dem Blog und in den sozialen Netzwerken ist.
Mein aktuelles Projekt mit der MS App “Cleo” habe ich beispielsweise in meinem Urlaub angefangen aufzubauen. Telefonkonferenzen, Verträge aushandeln, Aufruf starten, Instagram Posts, Reiseplanung und vieles mehr, habe ich nebenbei auf dem Camino erledigt. Nach einem Lauftag mit 30 km habe ich mein Video aufgezeichnet, Posts geschrieben und E-Mails beantwortet. Ihr könnt mir glauben, es ist wirklich viel Arbeit eine solche Kooperation auf die Beine zu stellen. Auch das Cleo Kochevent in München war kein Zuckerschlecken. Anreise mit dem Zug von über 4 Stunden, Vorbereitung auf die Interviews, 5 Stunden Event mit Live Postings, Foto- und Filmaufnahmen und später noch das Schreiben eines Beitrags. Es hat viel Spaß gemacht und es war toll – aber auch viel Arbeit. Dazu kamen im Vorfeld noch die Absprachen mit der Agentur und meiner Bloggerkollegin, diese haben auch viel Zeit in Anspruch genommen.

Werbekennzeichnung – lieber einmal zu oft, als später in der Abmahnfalle zu landen.
Außerdem muss ich als Blogger auch viele rechtliche Dinge beachten. Das Heilmittelwerbegesetz, welches sehr umfangreich und kompliziert ist, muss eingehalten werden. Umfangreiche Regelungen, die dafür gesorgt haben, dass ich einige Artikel vorerst wieder vom Blog nehmen musste. Jetzt arbeite ich mit Hochdruck daran, das alles mit einem Anwalt zu klären, damit die Artikel wieder online gehen können. Denn die Artikel über die verschiedenen Basistherapien waren sehr beliebt bei meinen Lesern.
Letztes Jahr im Sommer stand die Social Media Welt Kopf, denn es gab ein heftiges Urteil gegen eine Bloggerin bezüglich Werbekennzeichnung. Sicher gibt es den ein oder anderen Blogger, der damit etwas fahrlässig umgeht, aber hier reden wir von Bloggern bzw. Influencern, die mehrere 100K Follower haben. Aufgrund dieses Urteils, herrschte eine ganze Weile Ungewissheit unter den Bloggern. Bei Instagram und Facebook habe ich damals gleich angekündigt, von nun an mehr Beiträge mit Werbung zu kennzeichnen, um auf der sicheren Seite zu sein. Bei einer Markenerkennung oder Verlinkung könnte man schon einen Werbecharakter hinein interpretieren. Vor allem bei Bloggern, die mit Ihrem Blog und den Social Media Aktivitäten Geld verdienen.
Werbekennzeichnung sorgt für schlechte Sichtbarkeit der Beiträge in den Sozialen Netzwerken.
Leider wird uns diese Sicherheits-Kennzeichnung oft zum Verhängnis, denn gekennzeichnete Beiträge werden oft nicht gelesen oder geliked. Zum Glück gibt es mittlerweile einige Urteile und auch einen Leitfaden, der es etwas einfacher macht. Dennoch kann es vorkommen, dass Beiträge als Werbung gekennzeichnet werden müssen, bei dem der Blogger keine Gegenleistung erhält. Auch solche Themen müssen mit einem Anwalt besprochen werden, um auf der sicheren Seite zu sein. Aber auch das verursacht Kosten.

Neben bezahlten Kooperationen gibt es natürlich auch Interview Anfragen, die von den Zeitungen, Plattformen nicht bezahlt werden. Solche Kooperationen nehme ich für mich eher als Werbeplattform, denn wenn ich ein Interview für eine Zeitung gebe, erhöht das die Bekanntheit meines Blogs und ich kann damit mehr Leser erreichen. Aber auch das ist Arbeit, denn es ist Zeit die man investieren muss um solch ein Interview zu führen. Meist muss man noch Fotos auswählen und man bekommt noch einen Korrekturabzug. Arbeitszeit! Es macht Spaß Interviews zu schreiben oder Telefoninterviews zu geben. Es sind viele tolle Projekte entstanden. Schau mal auf meiner Presse Seite vorbei, da habe ich alle Interviews für dich verlinkt. Außerdem gibt es weitere Infos zur Affiliate-Partnerschaft.
Ich hoffe, du verstehst nun etwas besser, was es mit den Kooperationen auf sich hat und wirst mir den ein oder anderen Like mehr da lassen. Nur so kann der Blog wachsen und mehr Menschen erreichen und mehr Aufklärung über Multiple Sklerose erreichen.
Super Julia, und Danke für diese detaillierte Aufschlüsselung! Ganz genau so ist es.
Liebe Grüße,
Samira
Hallo Samira, Danke für dein Feedback. Ich finde es wichtig den Lesern zu zeigen, dass wir uns nicht einfach nur die Taschen vollstopfen mit dem bisschen Geld, das wir mit den Kooperationen verdienen. Sondern, dass wir viel Arbeit rein stecken und auch hinter dem stehen, was wir mit den Kooperationen machen. Liebe Grüße Jule