Sehstörungen sind eine häufige Begleiterscheinung von Multiple Sklerose. Sie können u.a. durch eine Beschädigung der Nervenfasern entstehen. Die Folge daraus können eine Sehnerventzündung oder eine Entzündung an anderen Stellen der Hirnnerven sein. Es kommt dabei zu Störungen der Übertragung zwischen den Augen und dem Gehirn. Außerdem kann das Auftreten des Uhthoff-Phänomens zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Sehleistung führen.
Bei der Sehnerventzündung (Optikusneuritis) können die Bilder und Informationen, die deine Augen aufnehmen nicht mehr richtig verarbeitet werden. Sie werden nicht mehr vollständig an das Gehirn weitergeleitet. Es kommt zu einem verschwommenem Sehen. Oft äußert sich eine Entzündung des Sehnerv damit, dass man rot und grün nicht mehr richtig wahrnehmen kann. Die Sehschärfe kann sich verringern oder das Gefühl eines weißen Schleiers auf den Augen einstellen.
Bei einer Entzündungen der mit der Augenmuskulatur in Verbindung stehenden Hirnnerven, können unkontrollierte Bewegungen der Augäpfel auftreten. Es kann zu Doppelbildern kommen oder zu Gleichgewichtsstörungen. In vielen Fällen kann es zu einem Augenzittern kommen. Dadurch kann es zu Problemen beim Lesen oder Fernsehen kommen.
Sehstörungen gehören zu den häufigsten MS Symptomen
Sehstörungen treten meistens in einem akuten Schub auf. Die Regeneration beginnt oft schon nach ein paar Tagen. Bei schweren Entzündungen können einen die Einschränkungen auch ein paar Wochen begleiten. In den meisten Fällen erhalten Betroffene ihre normale Sehkraft wieder. In manchen Fällen kann sich der Heilungsprozess von ein paar Wochen bis hin zu einem Jahr ziehen.

Plötzlich siehst du alles nur noch im Nebel oder deine Augen schmerzen bei jeder Bewegung. Auch kann sich ein schwarzer Fleck in deinem Gesichtsfeld zeigen. Doppelbilder oder Probleme mit dem Gleichgewicht können die Folge von Sehstörungen sein. Mit diesen Problemen bist du nicht alleine, denn mehr als ein Drittel der MS Patienten haben im Laufe ihrer Erkrankung mit Sehstörungen zu kämpfen.
Meine erste Sehnerventzündung hatte ich im Dezember 2016. Ich fühlte mich schon ein paar Tage erkältet und meine Augen brannten ein wenig. Ich hatte das Gefühl, dass mein Heuschnupfen nochmal aufgeflammt ist, denn daher kannte ich dieses brennende Gefühl. Am nächsten Tag wurde aus dem Brennen dann Schmerzen beim bewegen der Augen. Am Mittag merkte ich schon, wie sich ein weißer Schleier über meine Augen legte. Mein Freund fuhr gleich mit mir in die Augenklinik. Ich hatte erst einmal nicht erzählt, dass ich MS habe, denn oft wird man einfach nur darauf reduziert und macht sich gar nicht erst die Mühe nach einer Alternative zu suchen.
Meine erste Sehnerventzündung hatte ich vor knapp 3 Jahren
Als der Augenarzt dann nichts finden konnte, erzählte ich Ihm von der MS und er sagte mir, ich solle auf jeden Fall den Neurologen aufsuchen oder direkt in die Klinik fahren. Meine Regeneration dauerte etwas länger. Was vielleicht auch daran lag, dass ich erst kurz zuvor einen Schub hatte. Ich konnte ca. 2 Wochen kein Auto fahren, und auch die Zeit im Krankenhaus konnte ich mir nicht mit TV schauen oder Bücher lesen vertreiben. Ich bin aber froh, dass sich alles wieder Normalisiert hat und ich keine Schädigung an den Augen davon getragen habe.

Ich bin wirklich froh, dass sich alles wieder regeneriert hat, dennoch habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass ich öfters Probleme mit dem Sehen habe. Gerade auch wenn ich viel Stress habe. Das merkt man dann auch gleich beim Auto fahren. Ich kann mich dann nicht mehr so gut auf die Straße fokussieren. Auch auf dem Sofa vor dem TV fällt es mit oft schwer das Bild scharf zu erkennen, wenn ich sehr müde bin. Schnelle Bewegungen im TV, wie ein Handballspiel oder der Vorspann von einigen Serien kann ich manchmal nicht gut aufnehmen. Da muss ich oft kurz die Augen zumachen und mich wieder bewusst fokussieren, damit alles wieder normal läuft.
Ermüdungserscheinungen und Stressreaktionen können auch zu Sehstörungen führen.
Auch merke ich die Sehstörungen, wenn ich einen schlechten Tag habe und die Sauna nicht gut vertrage. Normalerweise habe ich keine Probleme mit dem Uhthoff-Phänomen, aber manchmal gibt es so Tage an denen einfach nicht alles zusammen passt und da merke ich auch die Probleme beim Sehen. Ich habe für mich gelernt, dass Gelassenheit und Entspannung auch hier dazu beitragen können, dass sich meine Symptome verbessern. Ich versuche das so oft und so gut es geht in meinen Alltag zu integrieren. Ich habe Achtsamkeit gelernt und versuche so gut ich kann auf meinen Körper und seine Signale zu hören.