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Stress

Stress

Was ist eigentlich Stress?

Jeder definiert Stress anders und hat ein anderes empfinden was stressig ist und was nicht. Jeder Mensch hat unterschiedliche Belastungsgrenzen und reagiert daher ganz unterschiedlich auf Stresssituationen.

Medizinisch gesehen ist Stress eine körperliche Reaktion, die kurzzeitig den Organismus leistungsfähiger machen soll. Eigentlich ist Stress etwas Positives, denn er umfasst alle geistigen, seelischen und körperlichen Reaktionen, die dabei helfen, außergewöhnliche Anforderungen bewältigen zu können – und keinerlei krankmachenden Effekte hat.

Des positive Stress – auch Eustress genannt, bezeichnet den angenehmen Stress, der zusätzliche Kräfte in einem weckt. Einer bevorstehenden Herausforderung fühlt man sich gewachsen und kann mehr leisten. Die unwichtige Dinge um einen herum werden ausgeblendet, um sich nur dieser einen er einen Aufgabe zu widmen. Eustress kann für Kreativität fördern und setzt ungeahnte Fähigkeiten frei. Diese positive Art von Stress steht auch für:

  • Motivation
  • Kreativität
  • Leistungsfähigkeit
  • Aufmerksamkeit
  • Schaffenskraft

Der negative Stress – Disstress führt zur Minderung der Leistungsfähigkeit unseres Körpers. Langanhaltend kann er dem Immunsystem schaden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern und das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen.

Wie äußert sich negativer Stress? Wie kann ich erkennen, ob negativer Stress meinen Körper belastet?

Einige körperliche Anzeichen sind beispielsweise: Appetitlosigkeit, Energiemangel, Schlafstörungen, hoher Blutdruck, Muskelverspannungen, Schweißausbrüche, Übelkeit. Aber nicht nur körperlich sind Anzeichen für ein zu hohes Stressniveau sondern auch seelische und soziale. Seelische Anzeichen können sein: Aggressivität, depressive Verstimmung, Entscheidungsschwäche, Freudlosigkeit, Hilflosigkeit, innere Unruhe, Versagensängste oder Verzweiflung. Geistige bzw. soziale Anzeichen äußern sich bspw. wie folgt: Denkblockaden, Konzentrationsstörungen oder Verwirrtheit.

Diagnose MS! Damit beginnt sie, die Ungewissheit. Betroffene erhalten eine Schocknachricht, wissen nicht wie es weiter geht, wie ihr weiteres Leben verlaufen wird, fragen sich ob sie ihren Job behalten werden, ob sie Kinder bekommen können und ob sie ein Leben ohne Rollstuhl führen können. Diese Fragen beschäftigen den Betroffenen sehr, sodass Selbstzweifel, Versagensängste und sozialer Rückzug die Folge sein können.

Hat sich der Betroffene für eine Basis-/Langzeittherapie entschieden, können weitere Stressfaktoren hinzu kommen. Durch die medikamentöse Therapie wird man (je nach Häufigkeit der Einnahme) täglich oder mehrmals wöchentlich an die MS erinnert. Diese Konfrontation und die Integration der Therapie in den Alltag, stellt für viele Patienten eine Herausforderung dar. Bald wird sie hoffentlich so selbstverständlich wie das tägliche Zähneputzen und entlastet damit den Betroffenen psychisch.

MS-Betroffene befinden sich in einer schwierigen Lebenssituation, die immer wieder mit Belastungshöhepunkten einhergeht. So schwierig diese Situation und das Leben mit MS sein mag, jeder reagiert anders. Manchen macht das alles schwer zu schaffen, andere wiederum machen aus ihrer Situation eine motivierende Herausforderung. Sie fangen an Ihr Leben umzukrempeln. Sie fangen an Sport zu treiben, sich gesund zu ernähren und hören mit dem Rauchen auf.

Unser Stressempfinden hängt nicht nur von unserem Wohlbefinden und unserer Tagesform ab, sondern viel mehr von unserer inneren Einstellung und Wertvorstellung.

Perfektionismus: Müssen wir alles perfekt machen? Perfektionismus ist der größte Feind der Entspannung!

Beliebtheit: Es immer allen recht machen, und von allen gemocht werden?  –  Ein unerreichbares Ziel! Muss das sein?

Viel wichtiger ist das Vertrauen in sich selbst und Selbstliebe. Wer sich selbst vertraut und an sich glaubt, der wird Herausforderungen meistern. Vielleicht wird man sich dafür Hilfe holen, jedoch nicht Aufgeben und nicht keine Perspektive sehen. Wer an sich glaubt, wird schwierige Zeiten mit Zuversicht überstehen!

Stress – Was sagt die Wissenschaft?

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, besteht ein Zusammenhang zwischen belastenden Lebenssituationen und der Auslösung von Schüben. Jedoch ist nicht nachgewiesen, dass bei Betroffenen, die mehr Stress haben, die Krankheit schlechter Verläuft. Auch wird die Krankheit an sich nicht durch Stress ausgelöst, lediglich entsteht ein Höheres Risiko an MS zu erkranken.

Die Bedeutung der Stressfaktroren auf die Wirkung als seelische und Körperliche Belastung im Zusammenhang mit MS wurden noch nicht weiter erforscht. Welche Rolle das Immunsystem, der Stoffwechsel und eine eventuell veränderte Stressregulation auf die MS spielen kann nicht genau nachgewiesen werden. Hier sind weiterhin viele Fragen offen.

(Quelle: Aktiv mit MS: Wissenswertes zum Thema “Stress”)

Eine klare Empfehlung zur Stressbewältigung bei MS gibt die Wissenschaft leider nicht her, jedoch habe ich euch einige allgemeine Tipps zusammen getragen, um das Stressniveau so gering wie möglich zu halten:

  • Geduld! Die Stressbewältigung sollte nicht selbst in Stress ausarten. Lass dir Zeit deine Verhaltensweisen und Wertevorstellungen zu ändern.
  • Selbsterkenntnis! Nur wer weiß, wo seine  “wunden Punkte” liegen, kann Vorbeugen oder erfolgreich bewältigen.
  • Ein Schritt nach dem anderen! Erledigte eine Sache nach der Anderen und lass dich nicht ablenken. Es muss auch nicht alles heute sein. Setze Prioritäten um die wichtigen Dinge als Erstes zu erledigen.
  • Offline! Smartphone, TV, Internet mit Facebook, Twitter und Co., Tablet und Radio. Manchmal ersticken wir in der Flut an Informationen. Gönne dir Offline Zeiten. Du wirst sehen, die Welt sieht danach noch genau so aus.
  • Erholung! Mache öfters eine Pause. Sammel neue Kräfte für die Anstehenden Aufgaben. Gönne dir einen kleinen Spaziergang und mach den Kopf frei.
  • NEIN! Wir müssen auch mal “Nein!” sagen. So wie du, müssen auch andere deine Grenzen und Bedürfnisse kennen. Wir müssen es nicht allen recht machen. Also sei mutig und sage “Nein!”
  • Organisation! Fühlst du dich im Alltag mit deinen Aufgaben überfordert? Dann erstelle doch einen Tages- oder Wochenplan. Plane deine Freizeit – natürlich mit genügend Puffer für keine Auszeiten. Auch ein Haushaltsplan kann hilfreich sein, alles sauber und in Schuss zu halten oder sich Aufgaben mit dem Partner zu teilen.
  • Bewegung! Sport und Bewegung machen den Kopf frei. Hilft dir Stress abzubauen und neue Energie zu tanken. Schon mal Yoga ausprobiert?
  • Wohlbefinden! Höre auf deinen Körper und deinen Geist. Bei ersten Anzeichen von Stress, Erschöpfung, Gereiztheit oder Schlafstörungen ziehe die Notbremse und steuere rechtzeitig dagegen. Gib deinem Körper was er braucht – Ruhe!

Suche für dich die richtige Strategie zur Stressbewältigung. Das kann ein Kinoabend mit Freunden sein, Sport, Lesen, Yoga oder eine durchtanzte Partynacht.

Tue das, was dir gut tut und nimm dir Zeit dafür!